Das erste Opfer der DSGVO

Auch wenn sich viele wahrscheinlich gefragt haben, wann es denn endlich soweit ist, hat wohl keiner erwartet, dass es ein Unternehmen wie Knuddels treffen würde. Unser Tipp wäre ja Facebook gewesen, nachdem diese wegen des WhattsApp-Skandals ja regelrecht darum gebeten hatten. Doch Knuddels? Nein, damit hat nun wirklich niemand gerechnet.

Dem Unternehmen wurde vorgeworfen, personenbezogene Daten nicht ausreichend geschützt zu haben. So wurden im Juli diesen Jahres Passwörter, Pseudonyme und E-Mail-Adressen gehackt, weil Knuddels diese nicht ausreichend schützen ließ. Im September kam dann raus, dass rund 808.000 E-Mail-Adressen, 1.872.000 Pseudonyme und 330.000 Passwörter betroffen sind. ´Ne ganz schöne Menge, wenn man an die Mitgliederzahl von 2010 denkt die gerade einmal 4,1 Millionen User registrierte.

Doch Knuddels handelte schnell und verantwortungsbewusst: Das Unternehmen meldete sich direkt nach der Cyberattacke an die zustehenden Behörden und versuchte den Schaden zu minimieren. Dies lobte auch der Minister für Datenschutz und Sicherheit aus Baden-Württemberg, der sich mit dem Fall befasste und das Unternehmen nach der Krise, für die Zukunft, beriet. Er lobte dabei das Vorgehen des Unternehmens und dessen Transparenz.

Dennoch – auch wenn das Unternehmen der Meldepflicht nachgegangen ist und sich vorbildlich mit der Krise befasst hat – befreit das nicht von Strafen. Wenn auch in diesem Fall eher milde, muss das Unternehmen immerhin 20.000 € zahlen, da die Pflicht besteht, die Nutzerdaten verantwortungsvoll zu schützen. Die Entscheidung ist richtig, denn auch wenn hier gegen klare Richtlinien verstoßen wurde, sollte man nicht direkt am Anfang ein Exempel statuieren. Wäre das Unternehmen vorher schon mal negativ aufgefallen, wäre das natürlich anders.